Ein Grund, weshalb bei vielen Großvorhaben in Bensheim in den letzten Jahren die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger verloren gegangen ist, ist fehlende oder schlechte Kommunikation. Ein weiterer, dass Projekte nicht solide bis zum Ende durchgerechnet wurden, absehbare Preissteigerungen nicht kalkuliert oder keine Folgenabschätzung stattgefunden hat. Wir wollen, dass gerade Projekte, die zu großer Emotionalisierung der Stadtgesellschaft führen, frühzeitig professionell kommuniziert und kalkuliert werden.
Wir werden dafür Sorge tragen, dass Baumaßnahmen erst nach umfassender städtebaulicher Prüfung, Untersuchung der Machbarkeit und realistischer Schätzung der Kosten beschlossen und durchgeführt werden. Hierzu braucht es ein professionalisiertes Projektmanagement im Rathaus sowie eine qualitative Stärkung der Verwaltung, damit nicht alle Projektleistungen extern vergeben und bezahlt werden müssen.
Verwaltungsvorgänge müssen weiter digitalisiert und vereinfacht werden, um Bürger und Unternehmen zu entlasten und Bearbeitungsvorgänge zu beschleunigen, bspw. durch Bereitstellung eines umfassenden Open-Date-Portals der Verwaltung, in dem alle wesentlichen Unterlagen online eingesehen oder digital beantragt werden können; perspektivisch lassen sich hierdurch auch Verwaltungskosten sparen, bspw. auch durch Desk-Sharing und Home-Office Modelle, statt Büroflächen kostenintensiv vorzuhalten.
Wir wollen in Zukunft echte und frühzeitige Bürgerdialoge führen, um bei wichtigen Bauvorhaben eine authentische Meinung der Bürgerinnen und Bürger zu erhalten.
Die städtische Marketing- und Entwicklungsgesellschaft (MEGB) muss wieder auf ihre Kernaufgaben zurückgeführt werden: Vermarktung von Gewerbeflächen, Verhinderung von Leerständen und Unterstützung bei Vermarktung von privaten Angeboten.
Die Intransparenz der Eigenbetriebe und städtischen Gesellschaften bzw. Beteiligungen (EB Kinderbetreuung, EB Stadtkultur, MEGB, GGEW) muss schrittweise beendet werden; wesentliche Entscheidungen müssen wieder vom Stadtparlament getroffen werden, nicht von internen Gremien.
Auch die Verwaltung ist wieder auf ihre Kernaufgaben zu reduzieren, dafür in diesen qualitativ auszubauen; unnötige Strukturen, die aus politisch-ideologisch Gründen geschaffen worden sind, sind aufzulösen.
Wir Freie Demokraten bleiben dabei, dass nach dem derzeitigen Zuschnitt der Verwaltung und den Aufgaben, die der Magistrat erfüllen muss, zwei Hauptamtliche (Bürgermeister/in und 1. Hauptamtliche/r Dezernent/in) ausreichend sind.
Wir wollen eine vollständige Evaluierung zur Nutzung städtischer Immobilien und Liegenschaften auf deren Zweckmäßigkeit.